„Vergelt’s Gott!“ – sagt Father Anthony
Seit vielen Jahren übernehme ich Urlaubsvertretungen in Deutschland. Und in diesem Jahr hatte ich das zweite Mal die Gelegenheit, in die Katholische Kirche der Region Hannover zu kommen.
Es war eine lange Anreise vom 29. Juni bis 1. Juli, die mich von Lagos (Nigeria) über Doha (Katar) und Heathrow (England) – mit mehreren Stunden Wartezeit! – nach Hannover führte und kurz vor Mitternacht in Mühlenberg ankommen ließ, wo mich Pfarrer Lim empfing.
Ich hatte in diesem Jahr ein bisschen mehr zu tun als in 2022 – da machen sich die drei weitere Kirchen der Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Gehrden bemerkbar. Aber die Zeit und der Dienst in Hannover, Ronnenberg, Gehrden, Wennigsen, Barsinghausen und Springe hat mir viel Spaß gemacht, besonders wenn man alles hat, was man für die Arbeit braucht: eine komfortable Wohnung, eine zuverlässige Internetverbindung und ein funktionierendes Auto. Noch mehr weiß ich zu schätzen, dass es hier ein sehr freundliches Team gibt: mit den beiden Priestern und den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Ich habe mich besonders gefreut, dass viele Menschen großes Interesse an den Vorträgen gezeigt haben, bei denen ich etwas über die Kirche im Spannungsfeld der Ethnien in meinem Heimatland berichten konnte. Ich bin auf viele neugierige Fragen und interessante Reaktionen gestoßen.
Für mich war die Zeit eine Gelegenheit, etwas Abstand von dem sehr stressigen Leben im Priesterseminar zu bekommen. Dort muss man bereits vor 5 Uhr morgens aufstehen, um das Tagesprogramm mit den Vorlesungen und dem Gemeinschaftsleben zu absolvieren. Hier in Hannover hatte ich etwas mehr Zeit für mich, um mich auszuruhen, meine Deutschkenntnisse zu verbessern, die Umgebung zu entdecken und auch etwas Geld für mich selbst und für viele bedürftige Menschen, die in sehr schwierigen Situationen leben, zu verdienen. Ich konnte mein Deutsch ein bisschen verbessern und viel persönliche Arbeit erledigen. Auch habe ich mich etwas erholt, mehr Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Ich danke den Gemeindemitgliedern für die sehr großzügigen Spenden von insgesamt 3.279,48 €, die ich für persönliche Belange, aber vor allem für die Versorgung der Priesterkandidaten und die Unterstützung der vielen Studenten und Schülern, die in meiner Obhut stehen, nutzen kann sowie für die Hilfe von Familien in großer Not. Sie freuen sich sehr darüber und bedanken sich dafür!
Für die sehr guten Erfahrungen hier danke ich dem Bistum, Pfarrer Lim und Pastor Jenssen und freue mich auf ein Wiederkommen im nächsten Jahr.
Father Anthony