Gemeindefahrt nach Werl und Soest
Bei trübem Wetter machten sich am 05. Oktober 51 Gemeindemitglieder auf den Weg. Nach Pilgergebet und Pilgersegen kamen dann aber schon bei der Autobahnauffahrt Bad Nenndorf die ersten Sonnenstrahlen hervor und während des ganzen Tages blieben wir von Regen verschont, obwohl es die ganze Woche davor geregnet hatte.
Schnell erreichten wir den Wallfahrtsort Werl, wo wir am Gnadenbild der Madonna von Werl einen Pilgergottesdienst feierten. Wir hatten das Glück, zusammen mit den Ständigen Diakonen des Erzbistums Paderborn diesen Gottesdienst zu feiern, da durch ihre (und unsere) Stimmgewalt die große Wallfahrtsbasilika von den Gesängen erfüllt war.
Danach ging es dann weiter ins nahe Soest, wo die Werler Gnadenmadonna zuvor vom 13. bis zum 16. Jahrhundert beheimatet war. Soest war im Mittelalter nach Köln die zweitgrößte Stadt Deutschlands, was sich dann auch in reger Bautätigkeit niederschlug. Von den allein im 12. und 13. Jahrhundert acht grossen Kirchenbauten sind noch viele erhalten, Kaiser und Könige waren hier zu Gast.
Wir stärkten uns erst im Restaurant ‚Im Wilden Mann‘, bevor wir in zwei Gruppen gemeinsam mit unseren Führern Geschichte und steinerne Zeugnisse vergangener Epochen in Angriff nahmen.
So bewunderten wir die hochgotische Kirche St. Maria zur Wiese, mit der die Soester Bürgerschaft mit Köln wetteiferte, welcher Dom denn jetzt schöner werden sollte. Jedoch war irgendwann das Geld alle, die Kirche wurde nie wie geplant fertiggestellt. Doch zeugt zum Beispiel das Kirchenfenster ‚Westfälisches Abendmahl‘ aus der Zeit um 1500 vom Selbstbewusstsein der Soester gegenüber den Domherren aus Köln: Anstelle von Brot und Wein ist hier Bier, Schinken und Pumpernickel auf dem Tisch zu sehen.
In den beiden romanischen Kirchen St.Maria zur Höhe und Patrokli-Dom begeisterten unter anderem die noch im Original vorhandenen Ausmalungen aus dem Mittelalter.
Nach dieser Fülle an kulturellen und historischen Eindrücken waren alle froh, im Caféhaus Fromme im Art Deco Ambiente mit Kaffee und Kuchen den Tag kulinarisch ausklingen zu lassen, bevor es auf die Heimreise ging.
Josef van Kisfeld