Gemeindefahrt nach Goslar und Wöltingerode am 06. Oktober 2018
49 Gemeindemitglieder aus den Kirchorten Barsinghausen, Wennigsen und Gehrden machten sich am 6. Oktober auf den Weg nach Goslar. Bei herrlichem Sonnenwetter erreichten wir die Weltkulturerbe-Stadt Goslar nach überraschend kurzer Fahrt, schon unterwegs konnte man einen ersten Blick auf den Brocken werfen.
Die Kaiserpfalz, um 1050 als Aufenthalts- und Gerichtsstätte für die ‚reisenden‘ Kaiser und Könige des Mittelalters gebaut, zeugte in der damaligen Zeit vom Reichtum Goslars, eng verbunden mit dem Bergbau am Rammelsberg in Goslar. An der Kaiserfalz trafen wir dann unsere beiden Führer, mit denen wir zunächst eine einstündige Bustour rund um Goslar unternahmen, um einen Gesamtüberblick zu bekommen.
Erstes Ziel war dann auch der Rammelsberg, Hier wurden fast 3000 Jahre Metalle wie Kupfer, Silber, Blei und Zink gefördert. Dadurch wurde Goslar wohlhabend und für die jeweiligen Herrscher eine wichtige Stadt zur Finanzierung Ihrer politischen Pläne.
Vom Hang des Rammelsberges hatten wir dann einen schönen Überblick über die gesamte historische Stadt. Gut zu erkennen noch der alte Stadtwall, heute ein schöner Grüngürtel um die Innenstadt sowie die (früher 7) Kirchen, die in Form eines großen Kreuzes der Stadt ihre Struktur gab. Mit der weiteren Fahrt rund um die Innenstadt konnten die alten Stadttore und herrliche Bürgerhäuser, die vornehmlich im 19. Jahrhundert für wohlhabende Kurgäste entstanden, bewundert werden.
Anschließend ging es zu Fuß in 2 Gruppen durch die Innenstadt, zunächst entlang des Flüsschens Gose, dem Goslar seinen Namen verdankt. Über das Hospiz ‚Grosses heiliges Kreuz‘ aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten erhaltenen Anlagen in Deutschland ging es Richtung Marktplatz. Hier fand zufällig ein historischer Markt mit kostümierten Händlern und historischen Ständen statt. Sie bildeten den passenden Rahmen und das richtige Ambiente für die den Marktplatz umgebenden historischen Bauten wie das gotische Rathaus und dem historischen Gildehaus Kaiserworth, beide aus dem 15. Jahrhundert.
Hungrig von den vielen Eindrücken freuten sich alle auf das in der katholischen Akademie St. Jakobus vorbereitete Mittagessen.
Nach einem Mittagessen ging es weiter zum Kloster Grauhof, einem ehemaligen Augustiner Chorherrenstift. Nachdem uns H. Schwerdhelm den Chor und die Altäre dieser in für Norddeutschland einmaliger Pracht ausgestalteten Barockkirche erläutert hatte, hielten wir mit Pfr. Paschek eine kurze Wallfahrtsandacht. In Ermangelung eines Organisten blieb uns leider der Hörgenuss der prachtvollen Treutmann-Orgel von 1737 versagt. Diese wird in zahlreichen Konzerten, Rundfunk- und CD-Aufnahmen von vielen Künstlern bespielt.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann zu Kaffee und Kuchen das Klostergut/Klosterbrennerei Wöltingerrode. 1174 als Benediktinerkloster gegründet, wurde es wenige Jahre später bis 1809 ein Zisterzienserkloster. Heute gehört es zur Klosterkammer Hannover und beherbergt ein Hotel, eine Brennerei und eine Lachs-Aufzuchtstation.
Frisch gestärkt stand dann eine Klosterführung mit Besichtigung der Kloster-Brennerei sowie einer Verprobung der hier zubereiteten köstlichen Schnäpse und Liköre auf dem Programm. Hier konnte dann viel über die Vorteile der einzelnen Destillate gefachsimpelt werden; wobei sich die wahre Natur der Getränke den Reisenden dann erst auf der Rückfahrt an den Deister offenbarte….
Alle waren sich einig: Eine rundum gelungene Fahrt.
Josef van Kisfeld